Soziales Engagement – gut für die Gesellschaft
Eine Gesellschaft lebt vom Zusammenhalt. Dieser kommt insbesondere durch das ehrenamtliche Engagement der Bevölkerung und der Vielzahl der freien Träger zum Ausdruck. Unser Ziel ist es daher, sowohl das Ehrenamt, als auch die freien Träger der Jugend- und Sozialarbeit zu stärken.
Wie wir das erreichen wollen:
- Durch eine Würdigung des Ehrenamtes
- Durch weitere Angebote im Rahmen der Ehrenamtskarte
- Durch die Erhöhung der Fördermitteltöpfe des Jugendhilfeausschusses und des Ausschusses für Soziales, Familien und Seniorenfragen bei entsprechenden finanziellen Spielräumen
- Durch den Abschluss von Leistungsverträgen mit bewährten Beratungsstellen
- Durch eine bessere Unterstützung des Frauenhauses
- Durch eine Erhöhung der Mittel zur Armutsbekämpfung
- Durch eine konzeptionelle Unterbringung von Obdachlosen
- Durch eine Erweiterung der Angebote des Siegener Ausweises
- Durch ein uneingeschränktes Recht auf Asyl
- Durch eine menschenwürdige Unterbringung Geflüchteter
- Durch eine Unterbringung der Geflüchteten und Asylsuchenden in regulären Wohnverhältnissen
- Durch ein aktives Wohnraummanagement der angemieteten Wohnungen
- Durch die Vermittlung der deutschen Sprache an Geflüchtete
- Durch den Willen zur Integration
- Durch das Freundschaftsfest
- Durch eine Intensivierung der Städtepartnerschaften
- Durch die Aufwertung des Seniorenbeirates
- Durch die bedarfsgerechte Anpassung der Fördermittel für die Seniorenarbeit
- Durch die Beachtung der Barrierefreiheit bei Baumaßnahmen in unserer Stadt
- Durch die Beibehaltung der Stellen der Behindertenbeauftragten
Die Stadt Siegen profitiert von den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen, die sich in Vereinen, Verbänden, gemeinnützigen Organisationen, Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten für die Gesellschaft einsetzen. Ihnen gehören unser Dank und unsere Anerkennung, die durch die Verleihung der Ehrenamtskarte zum Ausdruck gebracht werden. Die mit der Ehrenamtskarte verbundenen Angebote und Vergünstigungen wollen wir erweitern und verstetigen. Auch der Ehrenamtsempfang, zu dem alle neuen Inhaber der Ehrenamtskarte eingeladen werden, hat sich bewährt. Ihn wollen wir fortführen.
Wir sind dankbar für die vielen freien Träger, die sich in unserer Stadt engagieren und staatliche Aufgaben übernehmen. Diese Trägerlandschaft wollen wir weiter fördern und unterstützen. Bei entsprechenden finanziellen Spielräumen wollen wir die Fördermitteltöpfe des Jugendhilfeausschusses und des Ausschusses für Soziales, Familien und Seniorenfragen erhöhen. Bewährten Beratungsstellen, die bislang aus diesen Fördermitteltöpfen finanziert wurden, wollen wir verbindliche Leistungsverträge anbieten. Insbesondere das Frauenhaus wollen wir verstärkt finanziell unterstützen, da hier eine sehr wichtige Arbeit geleistet wird. Keine Frau, die hier Schutz sucht, darf aus finanziellen Gründen abgewiesen werden.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht leider auch in unserer Stadt immer weiter auseinander. Daher sind die zahlreichen Initiativen zu begrüßen, die sich für die Armutsbekämpfung einsetzen, Obdachlose betreuen, oder kostenlose/kostengünstige Mittagessen für Bedürftige anbieten. Um diese Initiativen zu unterstützen, wollen wir die Mittel zur Armutsbekämpfung weiter erhöhen.
Obdachlose benötigen häufig Unterstützung bei der Organisation ihres Tagesablaufs, Behördengängen und Herausforderungen des täglichen Lebens. Eine Unterbringung in einer Unterkunft hilft hier allein nicht weiter. Wir fordern daher ein neues städtisches Konzept zur betreuten Unterbringung von Obdachlosen und Hilfe bei der Organisation eines strukturierten Tagesablaufs in Zusammenarbeit mit freien Trägern.
Mit Hilfe des Siegener Ausweises erhalten Bedürftige zahlreiche Angebote und Vergünstigungen. Diese wollen wir erweitern (z. B. in Kooperation mit Sportvereinen und kulturellen Einrichtungen) und verstetigen.
Wir wollen eine offene Gesellschaft, die Geflüchtete und Asylsuchende, die vor Krieg und Terror geflohen sind und auf ihrer Flucht meist Schreckliches erlebt haben, in unserer Stadt willkommen heißt und menschenwürdig unterbringt. Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht und gilt im Sinne des Artikels 14 der UN-Menschenrechtscharta ohne Einschränkung.
Die städtischen Sammelunterkünfte für Geflüchtete und Asylsuchende wollen wir mittelfristig, sobald es die Lage zulässt, freiziehen und die dort Lebenden in regulären Wohnverhältnissen unterbringen.
Die Stadt Siegen muss ein aktives Wohnraummanagement für Flüchtlinge und Asylsuchende führen, bei Bedarf neue Wohnungen anmieten und frei werdende angemietete Wohnungen in den regulären Wohnungsmarkt zurückführen, wenn diese nicht mehr benötigt werden.
Die Integration der Migranten, Geflüchtete und Asylsuchenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei spielt das Erlernen der deutschen Sprache eine Schlüsselrolle. Nur mit ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache ist eine schulische oder berufliche Ausbildung möglich und nur mit ihnen gelingt eine Integration in unsere Gesellschaft. Den zahlreichen Ehren- und Hauptamtlichen, die sich in der Sprachförderung engagieren, gilt unser Dank. Sprachkurse und Hilfsmittel wollen wir in ausreichendem Maße anbieten.
Integration ist aber keine Einbahnstraße. Die Mitarbeit und der Wille zur Integration müssen bei den Betroffenen vorhanden sein. Auch eine Akzeptanz des deutschen Rechtssystems, der Gesetze und der grundgesetzlich garantierten Freiheiten, muss gegeben sein. Auch und gerade, wenn diese gravierend von dem Wertesystem der Länder, aus denen die Migranten, Geflüchtete und Asylsuchenden zu uns gekommen sind, abweichen sollten.
Das jährliche stattfindende Freundschaftsfest des Integrationsrates wollen wir weiterführen. Die dort gelebte Begegnung der Kulturen wollen wir einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen.
Die Städtepartnerschaften mit unseren Partnerstädten haben noch weiteres Potenzial. Insbesondere Jugendbegegnungen und Schüler*innenaustausche wollen wir intensivieren, da sie gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz fördern und somit nationalistische Tendenzen vorbeugen helfen.
Der Seniorenbeirat der Stadt Siegen vertritt die Interessen unserer älteren Generation. Wir wollen ihn aufwerten, indem die Bildung von Arbeitskreisen ermöglicht und deren Sitzungen sowie die Sitzungen des Vorstandes als Untergremien des Seniorenbeirates anerkannt werden. Dafür werden wir uns einsetzen.
Die Seniorenarbeit durch den Seniorenbeauftragten und die Senioren-Service-Stellen hat sich bewährt. Die Fördermittel für die Seniorenarbeit wollen wir bei entsprechenden finanziellen Spielräumen aufstocken und bedarfsgerecht anpassen.
Barrierefreiheit und Barrierearmut im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden ist gerade für die älteren Mitbürger*innen unserer Stadt wichtig, denn neben behinderten und gehandicapten Menschen sind sie es, die davon besonders profitieren. Wir wollen daher bei Sanierungen öffentlicher Gebäude und bei der Gestaltung öffentlichen Raums auf eine behindertengerechte und barrierefreie bzw. barrierearme Ausführung achten.
Die Stellen der Behindertenbeauftragten wollen wir mit mindestens 2,0 Stellenanteilen dauerhaft beibehalten und diesen Stellenanteil sicherstellen. Dabei sollen mindestens 1,0 Stellenanteile für die Fachberatung Betroffener und mindestens 1,0 Stellenanteile für das Beauftragtenwesen vorgesehen werden.