Gute Bildung – eine Chance für alle!
Mit großer Freude sehen wir, dass wieder mehr Kinder in unserer Stadt geboren werden, hier leben und zur Schule gehen. Eine großartige Entwicklung, die wir schulpolitisch gestalten wollen und die vor einigen Jahren noch nicht absehbar war. Unsere Schulen stellen den zentralen Baustein im Bildungssektor dar. Unser Ziel ist daher, unsere Schulen angemessen auszustatten, für gute Qualität zu sorgen und den Lernort Schule für alle Schüler*innen und Lehrer*innen zu einem Ort zu machen, an dem sie sich wohlfühlen können und wo sie gerne lernen und arbeiten.
Wie wir das erreichen wollen:
- Durch eine Umwandlung aller Grundschulen in Offene Ganztagsgrundschulen (OGS)
- Durch eine höhere Betreuungsquote in der OGS
- Durch eine bessere Betreuungsqualität in unseren Schulen
- Durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schulen und Jugendeinrichtungen
- Durch ein kostenfreies Mittagessen in der OGS
- Durch beitragsfreie Kernzeiten in der OGS
- Durch eine flächendeckende, bedarfsgerechte Ferienbetreuung
- Durch die Sicherstellung des Schwimmunterrichts
- Durch Investitionen in Schule und Bildung
- Durch eigene Räume der OGS
- Durch saubere und moderne Toilettenanlagen und Waschräume
- Durch Barrierefreiheit in den Schulgebäuden
- Durch Verkehrssicherheit vor Schulen
- Durch die Errichtung der vierten Gesamtschule
- Durch den Erhalt des Weiterbildungskollegs Siegen
- Durch einen zeitgemäßen Medienentwicklungsplan
- Durch eine regional abgestimmte Schulentwicklungsplanung
- Durch eine Stärkung der Schüler*innenvertretung
- Durch kostenfreie Lehr- und Lernmaterialien
Wichtiger Bestandteil von Schule heute ist der Offene Ganztag, in dem die Schüler*innen auch nach dem Unterricht gefördert werden, eine gesunde, warme Mahlzeit einnehmen und auch viel Freiraum für Spiele haben. In der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) wird daher die Chance auf gute Bildung für alle auch im Nachmittagsbereich gewährleistet. Aufgrund der Landeszuschüsse kann in einer OGS eine bessere Betreuungsqualität gewährleistet werden. Unser Ziel ist es daher, alle Grundschulen in eine Offene Ganztagsgrundschule umzuwandeln und die Betreuungsquote in dem Bereich Offener Ganztag zu erhöhen, um die Vorteile dieser Schulform allen Schüler*innen zugänglich zu machen. Nicht wenige Eltern sind auch aufgrund ihrer Arbeitszeiten auf die verlässliche Betreuung bis in den Nachmittag angewiesen. Dies können wir jedoch nicht politisch von oben festlegen, sondern jede Schule entscheidet selbst, ob sie OGS werden will. Wir wollen sie als Stadt Siegen dazu ermutigen und sie auf dem Weg zur OGS unterstützen. Freie Träger der Wohlfahrtspflege wollen wir zur Übernahme der Trägerschaften für die OGS gemäß dem Subsidiaritätsprinzip gewinnen.
Der Ausbau der Nachmittagsbetreuung in der OGS darf aber keinesfalls zu einem Qualitätsverlust führen. Im Gegenteil, wir wollen die Qualität der Betreuung im Bereich OGS sichern und ausbauen. Hierzu bedarf es auch einer grundsätzlichen Bestandsaufnahme und Entscheidung, was eine OGS leisten kann, will und soll. Klare Qualitätskriterien müssen in den städtischen Gremien festgelegt werden, dafür setzen wir uns ein.
Ein wichtiger Bestandteil in der Weiterentwicklung des Offenen Ganztags können auch die städtischen Einrichtungen sein, die in Teilen schon jetzt unterstützend mitwirken, beispielsweise durch Hausaufgabenbetreuung in den Jugendtreffs. Wir wollen daher die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schulen und Jugendeinrichtungen fördern.
Bei all diesen Bemühungen vergessen wir nicht, dass viele Eltern überlegen müssen, ob sie es sich finanziell leisten können ihr Kind an einer OGS anzumelden. Wir sagen ganz klar: Der Geldbeutel der Eltern darf nicht darüber entscheiden, ob ein Kind am Offenen Ganztag teilnehmen kann oder nicht! Ein wichtiger Baustein für dieses Ziel ist es, allen Kindern ein kostenfreies Mittagessen zu garantieren und die Kernzeiten der OGS beitragsfrei zu gestalten! Dafür setzen wir uns ein!
Vielen Familien, insbesondere Alleinerziehenden, fällt eine durchgehende Betreuung ihrer Kinder in den Ferien berufsbedingt sehr schwer. Daher wollen wir an den Grundschulen eine flächendeckende und bedarfsgerechte Ferienbetreuung anbieten.
Ein weiteres Ziel von uns ist, dass nach der Grundschule jedes Kind schwimmen kann. Wir wollen daher den Schwimmunterricht in den Grundschulen sicherstellen. Dafür werden ausreichend qualifizierte Lehrer*innen und Schwimmbadflächen benötigt.
Viele unserer Schulgebäude sind renovierungsbedürftig. Dass Umbau, Sanierung oder gar Neubau oft schnell mit immensen Kosten verbunden ist, darf uns nicht davon abhalten, hier Verbesserungen zu bewirken. Investitionen in Schule und Bildung sind für uns Investitionen in die Zukunft unserer Kinder!
Wir wollen den Bereich Offener Ganztag ausbauen, demnach müssen Räume für die OGS geschaffen werden. OGS haben andere Anforderungen an Räume, als es die Schulen für ihren Unterricht haben. Hierzu gehören Spielräume und Räume zum Toben, in denen sich die Schüler*innen und die Betreuer*innen wohlfühlen und in denen sie sich gerne aufhalten, sowie nicht zuletzt eine Mensa, in der sie eine warme Mahlzeit zu sich nehmen.
Weitere Verbesserungen müssen im Bereich der Toilettenanlagen und Waschräumen stattfinden. Noch immer gibt es Schulen, an denen die Kinder aufgrund der räumlichen Situation nicht gerne zur Toilette gehen. Das ist ein untragbarer Zustand, der dringend behoben werden muss!
Im Inneren der Schulgebäude müssen wir schleunigst für Barrierefreiheit sorgen, damit sich alle Lehrer*innen und Schüler*innen frei im Schulgebäude bewegen können. Das ist für uns ein Menschenrecht, das nun endlich überall umgesetzt werden muss! Barrierefreiheit ist eine Voraussetzung für gelingende Inklusion behinderter und nichtbehinderter Schüler*innen in einer Schule. Nur so kann das Recht auf freie Schulwahl gewährleistet werden.
Vor den Schulen herrscht gerade vor Schulbeginn oft ein Verkehrschaos. Nicht selten sind die letzten Meter vor der Schule die gefährlichsten des gesamten Schulwegs. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Um die Verkehrssicherheit vor den Schulen sicherzustellen, müssen klar abgegrenzte Haltezonen für die „Elterntaxis“ geschaffen werden, im Idealfall Schülerlotsen*innen eingesetzt werden und natürlich ganz grundsätzlich die Anzahl der Autos vor den Schulen reduziert werden. Weitere Maßnahmen, wie etwa Aufklärungskampagnen oder Dialogveranstaltungen, sind dafür notwendig.
Im Bereich der weiterführenden Schulen nehmen wir seit Jahren ein Ungleichgewicht an Schulangebot und Elternnachfrage wahr. Den enormen Anmeldezahlen an den städtischen Gesamtschulen können wir nicht mit ausreichenden Plätzen an der gewünschten Schulform begegnen. Unser Vorschlag, eine dritte Gesamtschule zu errichten, hat sich als absolut richtig herausgestellt und wurde letztlich von einer großen Mehrheit beschlossen. Die Aufnahmekapazität der drei städtischen Gesamtschulen reicht jedoch immer noch nicht aus, um der Elternnachfrage gerecht zu werden. Aus diesem Grund wollen wir eine vierte Gesamtschule in unserer Stadt errichten. Nur so können wir unserem Ziel näher kommen, den Eltern und Schüler*innen ein bedarfsgerechtes Angebot im weiterführenden schulischen Bereich anbieten zu können.
Die Zusammenlegung des Weiterbildungskollegs und des Siegerlandkollegs hat sich bewährt. Wir wollen weiterhin die Möglichkeit anbieten, sich nach der regulären Schulzeit weiterzubilden und einen höheren Schulabschluss zu erlangen. Wir stehen daher für den Erhalt des Weiterbildungskollegs und unterstützen die weiteren Baumaßnahmen, die am neuen Standort in der Winchenbach notwendig sind.
Wir wollen alle Schulen mit schnellem Internet und mobilen Endgeräten ausstatten, um die Möglichkeiten der Digitalisierung, wie digitale Lernportale und interaktive Unterrichtsformen, nutzen zu können. Dies muss in einem stadtweiten Medienentwicklungsplan organisiert und umgesetzt werden.
Leider macht derzeit jede Kommune in unserem Kreisgebiet ihre eigene Schulentwicklungsplanung. Neue Schulen und Schulformen ziehen auch immer Schüler*innen aus anderen Kommunen an. Wir wollen daher eine regionale Schulentwicklungsplanung vorantreiben, in der sich die einzelnen Kommunen miteinander abstimmen, welche Schulformen wo nachgefragt und daher benötigt werden.
Die Schüler*innen sind in den einzelnen Schulen über die Schüler*innenvertretung organisiert. Wir wollen die städtische Schüler*innenvertretung insoweit aufwerten, dass wir ihr einen beratenden Sitz im Schulausschuss zur Verfügung stellen.
Wir unterstützen die Forderung, Lehr- und Lernmaterialien kostenfrei zur Verfügung zu stellen und fordern vom Landesgesetzgeber entsprechende Gesetzesinitiativen, die auch die Gegenfinanzierung sicherstellen.